Samstag, 23. August 2014

Tag 1

Hallo Leute!

Nun beginnt also meine Zeit als Au-Pair in Nantes.
Heute morgen klingelte um 7:00Uhr der Wecker (Eigentlich hat mich eher Chipie geweckt...), meiner Meinung nach eine absolut menschenunwürdige Zeit, um aufzustehen. Es half aber nichts, die restlichen Dinge mussten in meiner Tasche verstaut werden und duschen stand auch auf dem Plan, man möchte bei der neuen Familie ja einen netten Eindruck machen.

Um 9:00 Uhr waren alle bereit zur Abfahrt und die Aufregung und auch die Trauer in mir stiegen. Erste Tränchen wurden verdrückt, meine Laune fiel in den Keller.
Zum Glück schlief ich im Auto ein und merkte nicht, wie schnell die Zeit bis zu meinem vorläufigen neuen Zuhause verging.

Meine Gasteltern empfingen uns mit einem leckeren Essen - aber ohne Kinder. Die zwei Jungs sind noch bei ihren Großeltern und bleiben dort noch bis zum nächsten Wochenende. Nun bin ich quasi arbeitslos, aber habe Zeit, die Stadt in der ich wohne (Le Pellerin) und Nantes ein wenig zu erkunden.

Nach dem kurzen Abschied von meiner Familie, machte sich das Auto auf in Richtung Laboe und ich blieb schweren Herzens zurück. Wenn ihr jemals ins Ausland gehen solltet: LASST EUCH NICHT FAHREN! Es ist ein scheußliches Gefühl zu wissen, dass man einfach nur einsteigen müsste und in ein paar Stunden in seinem eigenen Bettchen schlafen könnte, aber man muss bleiben. So schwer fiel mir der Abschied noch nie, und ihr wisst, dass ich schon sehr häufig im Ausland war.

Um mich ein wenig abzulenken, beschloss ich zunächst mein Zimmer einzurichten. Es ist ganz nett, die eine oder andere Verschönerung werde ich mit der Zeit noch erledigen müssen, aber ich habe ein Dach über dem Kopf, also ist wohl alles in Ordnung.

Meine Gastmutter schlug mir dann vor, mit ihr in die Bibliothek zu fahren und da ich nicht wusste, was ich sonst hätte tun sollen, ging ich mit.
Die Bibliothek ist wirklich schön. Das Beste ist, dass ich fürs Ausleihen nichts bezahle, da ich nun in Le Pellerin wohne. Wenn auch nicht lang. Ich habe mir auch gleich ein Buch ausgeliehen, aber lacht nicht... es ist auf Englisch!

Nun werde ich gleich mit meinen Gasteltern essen, danach wahrscheinlich noch den Abend mit ihnen ausklingen lassen und mich dann auf mein Zimmer zurück ziehen, um nicht all zu spät schlafen zu gehen. Morgen wird Nantes besichtigt, da bin ich schon ein wenig gespannt!

Küsse an euch alle!
Lisa.

Sonntag, 17. August 2014

Ein Stück Zivilisation !

Nachricht des Tages: Ich habe (ein bisschen) Internet!! 

Aber zunächst muss ich euch auf den neusten Stand bringen. Es geht mir tatsächlich gut :) 
Wie bereits angekündigt, haben Jelle und ich eine wunderschöne Woche in Paris verbracht. Nachdem er am 27.08. stundenlang am Flughafen auf mich gewartet hatte, konnten wir uns gegen 13:00 endlich wieder ein die Arme schließen und unsere gemeinsame Zeit genießen. 
Unser Hotel in St. Cyr war total niedlich. Wir hatten zwar kaum Platz, aber für uns beide war es absolut ausreichend. Den einzigen Nachteil stellte die Entfernung zu Paris dar, aber im Urlaub lässt man sich ja durch nichts die Laune verderben :) 

Wir haben alle Sehenswürdigkeiten besucht, die sich in der Stadt der Liebe (und Verrückten und Eigenartigen und Bekloppten..) zu sehen lohnen, unser Highlight war der Eiffelturm bei Nacht. Bei Bier, Früchten und Brot, ließen wir es uns dort besonders gut gehen und genossen die Atmosphäre mit den tausenden Besuchern um uns.
In den Champs-Élysées deckten wir uns bei Monoprix mit feinen Leckereien ein und setzten uns einfach mitten auf den Bürgersteig. Die Reaktionen vielen vielfältig aus, aber die meisten Franzosen waren irgendwie begeistert von unserer Spontanität. Vielleicht hielten sie uns auch für zwei arme Penner (Was natürlich die H&M Tüten voller Errungenschaften erklären dürfte..). 
Den Louvre durften wir gratis (sorry Jelle!) besuchen und konnten uns sogar das lange Anstehen sparen. Ein netter Franzose erklärte uns, dass wir es mal beim Behinderten- und Senioreneingang probieren sollten.
5 Minuten später fanden wir uns in der Eingangshalle wieder und, wie sollte es auch anders sein, suchten als erstes nach der briefmarkengroßen Mona Lisa. Ja sie ist schön, aber die ganzen Chinesen und ihre iPads versperrten uns die Sicht auf das Meisterwerk.
Im Quartier Latin entdeckten wir ein ganz besonderes Restaurant: "Il Gigolo" (nein, ich möchte keine Werbung machen, aber sucht mal in der "Rue de la Huchette" nach diesem schönen Ort, wenn ihr mal in Paris seid!!!). In romantischer Atmosphäre haben Jelle und ich dort die beste Penne mit Lachs und Sahnesoße gegessen, die unsere Zungen je schmecken durfte. Ich bin noch immer ganz begeistert! Nur das Leitungswasser ist dort nicht so klasse. Ziemlich gechlort... Das Geld für einen leckeren Weißwein hätte sich also dementsprechend eigentlich gelohnt... 
Den schönsten Blick auf Paris hatten wir tatsächlich nicht vom Eiffelturm aus, sondern von Sacre Coeur. Also genau genommen von den Gärten aus, die vor dieser schönen Kirche sind. Von Innen ist die Kirche wirklich schön anzusehen und meiner Meinung nach ein absolutes Muss für jeden Parisaufenthalt! Und auch die kurze Fahrt mit der Seilbahn ist wirklich super.

Aber genug geschwärmt von dieser schönen Stadt.

Der nächste Plan war nun eigentlich, nach Jersey zu fahren. Tja,diese Idee viel aber gründlich ins Wasser, der Hund durfte ohne Reisepass nicht mit auf die Insel. Kann ja sein, dass Chipie ein Terrorist ist und eine Bombe mit schleppt. Da muss sie sich ja ausweisen können!

Spontan ging es stattdessen nach Rennes, wo ich bereits vor 4 Jahren an einem Austausch teilnahm. Ich dachte mir, es sein eine tolle Idee meine ehemalige Gastfamilie zu besuchen. Das Ende vom Lied ist nun, dass ich für drei Tage dort geblieben bin und mit Chloé und ihrer Familie eine tolle Zeit verbracht habe, auch, wenn das Wetter nicht immer mitspielte. Übrigens ist der neue Film "Lucy" echt total bescheuert. Sorry, Hollywood, aber die Millionen haben sich echt nicht gelohnt und Scarlett kann das Ganze mit ihren vollen Lippen und ihrem ach so erotischen Blicken auch nicht mehr retten. Die Geschichte ist und bleibt "horrible"!

Alles in allem habe ich also in letzter Zeit wirklich viele schöne Sachen erlebt und kann nun noch eine Woche mit meinen Eltern in "Le Couregant" verbringen. Hier gibt es nicht viel. Wirklich nicht. Zwei Restaurants, einen Strand, drei oder vier Straßen. Es ist das pure Nichts, aber ein Paradies :)

Ich melde mich dann, sobald es etwas Spannendes zu berichten gibt! 

Küsse an euch alle, 


Lisa

Mittwoch, 16. Juli 2014

Zeit, zu packen

Mir war immer klar, dass ich viele Klamotten besitze. Mein Kleiderschrank quillt über und meine Kommode muss bereits als erweitertes Schlupfloch für mein Hab und Gut dienen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass jeder Koffer dieser Welt einfach zu klein ist, um alles, was ich brauche, verstauen zu können.
Schweren Herzens habe ich also aussortiert und trenne mich nun für die nächsten sechs Monate von einigen meiner Schätze. Zum Glück ist ein Wiedersehen gewiss!

25 Kilo meines Lebens (zusammengequetscht auf einen gefühlten halben Quadratmeter Hartplastik) und ich warten nun gespannt auf den 18.07.14, in der Hoffnung, dass alles glatt gehen möge. Damit meine ich Sicherheitskontrollen am Flughafen und den Flug an sich. Bis dahin sind noch einige Dinge zu erledigen: Die deutschen Kochkünste genießen (Also Pizza bestellen mit Jelle), ein letztes Mal die Ostsee und ihre Strände genießen, das Haus meiner Eltern wieder klar machen...

Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, was mich während meiner Zeit als Au-pair erwarten wird, aber wahrscheinlich ist es gut, keine genauen Vorstellungen zu haben. Ich hoffe einfach, dass ich mich wohl fühlen werde in meiner vorübergehenden Familie, viele Zweifel habe ich allerdings nicht. Ich freue mich auf die Uni, die französische Mentalität und natürlich auch auf die Sprache, welche ich so gern habe. Wenn alles glatt läuft, bin ich tatsächlich im Besitz eines Führerscheins, wenn ich das nächste Mal deutschen Boden betrete!

In Paris werden mich meine Eltern und Chipie empfangen. Ich wurde bereits vorgewarnt, was die überschwänglichen Begrüßungen des Hundes angeht (danke, Papa!). Nach einer kurzen Woche des Eingewöhnens, werde ich dann sieben Tage in der Hauptstadt mit Jelle verbringen und dann noch einige Zeit mit meinen Eltern gemeinsam verreisen.

Pläne sind also genug vorhanden, nun wird weiter gepackt und organisiert!